…ja, ich bin süchtig nach dem Fahren mit Elektroautos!
Das kann man eigentlich nicht anders sagen. Seit bald drei Jahren fahren wir nur noch elektrisch. Wie das kam steht auch hier.
Süchtig ist vielleicht etwas übertrieben. Ich habe das Glück mit der Tür in die Arbeitsstelle zu fallen, dafür brauche ich nicht mal ein Fahrrad. Ich fahre zum Einkaufen etwa 15 km einmal die Woche und sonst nur mal auf Besuch oder zu einem Seminar etc. Netzwerken ist meine Leidenschaft und gerne Deutschland erkunden. Wir sind elektrisch unterwegs zu Treffen, in die Schweiz, auf Rallyes und durch Europa. Wir lernen Leute und Betriebe kennen, die auch immer etwas mit Nachhaltigkeit zu tun haben. Das habe ich hier im Blog schon oft beschrieben.
Wir sind so infiziert, dass wir noch zwei weitere kleine Elektroautos gekauft haben. Gebraucht und sicher nicht todschick, sondern einfach zweckmäßig. Einen umgebauten Fiat Panda – E-Wolf Delta 1- fährt unsere Mitarbeiterin zur Arbeit und zurück. Einen T!ink City haben wir für die Hausgäste angeschafft. Ein Zweisitzer mit riesem Kofferraum- für den Hund oder Gepäck super. Mit den beiden Autos schlagen wir gleich zwei Fliegen mit einer (zwei) Klappe(n): die Fahrten unserer Mitarbeiterin verschlechtern nicht mehr die CO2 Bilanz für unseren klimaneutralen Betrieb und Gäste, die mit der Bahn oder per Rad angereist sind, haben auch die Möglichkeit mal eben an die Nordsee oder sonstwohin zu fahren. Der öffentliche Nahverkehr in Schleswig-Holstein läßt da eher zu wünschen übrig. Und wenn die Gäste schon mal da sind sollen sie doch sehen, wie schön das hier ist.
Ehrlich gesagt habe ich schon etwas Schwierigkeiten in einen Verbrenner einzusteigen. (Natürlich mache ich das im „Notfall“, denn es macht keinen Sinn mit vielen Autos zu fahren, wenn man auch mit nur einem fahren kann.) Knochentechnisch komme ich da noch rein, damit hat das nichts zu tun. Aber seit ich weiß, was am Öl alles dran hängt möchte ich einfach nur noch davon weg.
…ich glaube das sieht man dann auch wenn ich tatsächlich im Notfall so ein Auto fahre. Sieht aus, als wenn ich Känguruh-Benzin getankt habe – lach.
Dann doch lieber mit dem eigenen Strom, den wir hier, in Janbeck*s FAIRhaus, selber produzieren, fahren . Aus der Sonne, oder den beiden Blockheizkraftwerken. Geladen wird immer schön mit Sinn und einem Lastmanagement, damit wir möglichst keinen Strom dazu kaufen müssen. Ende des Jahres werden die auch auf Biogas umgestellt, dann ist die innerliche Bilanz noch besser.
Über 50.000 Kilometer sind wir jetzt schon mit der ZOE gefahren. Die Berge rauf und runter, im Sommer und im Winter, in Deutschland und im Ausland. Wir kennen die Reichweite, fahren diesbezüglich auch mal auf Risiko wenn wir das Höhenprofil kennen und glauben der Anzeige nur bedingt, weil wir unsere eigenen Erfahrungen haben. Besonderen Spaß macht das Fahren in den Bergen. Auf 2800 Meter hoch, mit 10 Kilometer Rest ankommen und dann runter mit neuer Reichweite von 250 km. Das hat die ZOE nie, und jeder, der unser Modell fährt weiß, dass bei normalem Fahrstil maximal 150/170 Kilometer gehen. Natürlich gibt es auch Experten, die 200 oder 300 Kilometer rausholen. Aber wir möchten auch mal Strom geben, die Heizung anlassen und nicht mit Pudelmütze fahren. Das mit den 250 km bergrunter kommt, weil das Elektroauto beim Bremsen und immer wenn die Motorbremse eingesetzt wird rekuperiert. das heißt es erzeugt Energie und speist sie in die Batterie wieder ein. Man gewinnt also noch Energie beim Fahren. Das gibts sonst wohl nirgends.
Aufgeladen ist unser Auto dann wieder in 30 Minuten, je nachdem was für Strom wir bekommen. Unsere „alte“ ZOE kann Schnellladen, mit 41 KW. Geladen wird unterwegs immer so viel wie wir bis zum nächsten Ziel brauchen. Den Rest erledigen wir zu Hause, wenn das Auto sowieso nur rumsteht. Eigentlich müßten Autos ja Rumstehmobile heißen weil sie 80% ihres Lebens rumstehen. Zu Hause, an der Arbeit oder sonstwo.
Unser Elektroauto ist ein ganz normales Auto mit 4 Rädern, einer automatischen Schaltung, einem großen Kofferraum, Isofix Befestigungen für die Kindersitze und einem großen Tablet für die Navigation … aber eben ohne Auspuff! Den braucht es zum Glück nicht. Wer sich mal damit befasst hat, was da alles raus kommt, denkt bestimmt auch über ein Elektroauto nach. Allen anderen sei die Doku von Arte Dicke Luft- wenn Städte ersticken empfohlen. Die kommenden Einfahrt-Verbote in die großen Städte kommen nicht von ungefähr. Stuttgart liegt aktuell (mit heutigem Datum) schon bei 16 Überschreitungstagen…
Ohne Gestank und Lärm, weil das Auto macht ja keinen. Auf Motorgeräusche kann man verzichten, sogar ich, die gerne mal einen 4-Zylinder hört. Locker losfahren an der Ampel oder besser überholen, weil der Motor ja keine Umsetzung braucht. Spritzig eben, wenn es sein muß. Vorsichtig, wenn Passanten da sind, aber da müssen wir alle in Zeiten von Handys und ständiger Ablenkung als Verkehrsteilnehmer drauf achten.
Sonst immer mit dem Blick auf die große Anzeige des Verbrauches. Nix unnötig verschwenden, ökologisch fahren ist angesagt.
Apropos Verbrauch: im Stand verbraucht er fast gar keinen Strom. Kann man sich so ähnlich vorstellen wie bei einem Elektrogerät im Haushalt: wenn aus ist, dann ist aus. Das macht das Leben oder Stehen dicht an einem Elektroauto auch nett. Keine Emissionen für Postboten, Kinder, die man einlädt oder sonst jemanden.
So normal sehen Elektroautos aus, dass es einige Anekdoten dazu gibt, weil Ordnungshüter nicht erkannt haben, dass es sich um ein Elektroauto handelt. Aber das ändert sich merklich. Auch das E am Kennzeichen– was zugegeben nicht jedes Emobil hat, weil es freiwillig ist- kennt noch nicht Jeder. Für Emobilisten hat es den Vorteil, dass man in einigen Städten die Busspur nutzen darf oder freies Parken hat.
50.000 Kilometer sind wir mit unserer ZOE gefahren und immer noch sind die gleichen Batterien drin mit 98% Leistung. Das hat eben ein Test in der Fachwerkstatt ergeben. Zugegeben, das war eine etwas ärgerliche Aktion und wir haben mächtig geflucht. Liegt aber eher am Hersteller statt am Auto: ein neues Update kann nur in einer lizensierten Fachwerkstatt für E-Mobilität erfolgen. Eigentlich ist das eine Sache von 5 Minuten, hat aber etwa 3 Tage in Anspruch genommen, das lag dann aber auch an der Werkstatt.
Wir wohnen schön, aber eben am Ende der Welt.
Und eben hier am Ende der Welt ist es wunderschön, erholsam…und technisch sind wir hier auch nicht von gestern auch wenn die digitale Versorgung manchmal zu wünschen übrig läßt.
Wir selber haben schon seit 2010 eine Ladesäule mit vielen Varianten. Von Schuko bis schnell geht hier alles. Seit Herbst 2016 sind wir auch Destination Carging Partner von Tesla.
…und wir haben wieder ein Treffen mit vielen Gleichgesinnten. Fahrer von Elektroautos und welchen, die es noch werden wollen.
Neugierig?
Am 01.04.2017 – und das ist kein Aprilscherz- laden wir mal wieder zu einem privaten Treffen ein in Janbeck*s FAIRhaus.
Wer mich/uns mal kennen lernen will, wer neugierig ist, oder wer mal sehen will, wie Spaßfahren geht, ist herzlich Willkommen.
Bis dann
Uta Janbeck
Noch ein Nachtrag: wenn die Batterien unseres Autos nur noch 75% haben dürfen wir sie im Tausch zurückgeben. Die alten werden zu Batteriespeichern umgewandelt, also upgecycelt.
Darauf warten schon alle Solarteure, aber das dauert wohl noch…
Und eine Bitte habe ich noch: bitte nie mit einem Verbrenner oder sonst wie eine Ladesäule zu parken, oder gar den Platz zum Parken benutzen (gilt auch für E-Autos). Wir wollen keine Sonderbehandlung, aber das ist die einzige Möglichkeit für Elektromobilisten unterwegs ihr Elektroauto fahrtüchtig zu halten. Man parkt ja auch keine Tankstellen zu, oder? Danke!
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