Am 29.08.2015 sollte ein Treffen von Elektrofahrern und Interessierten in Dille stattfinden. Bernd, Roland und Carsten die begeisterten „Aufbauer“ einer Ladesäuleninfrastruktur auf Crowdfundingbasis hatten eingeladen. Für uns wieder mal eine Gelegenheit mit dem Elektroauto durch das Land zu fahren. Dille… davon hatte ich noch nie gehört. Es liegt in Niedersachsen auf einer Schrägverbindung zwischen Bremen und Hannover an der B6. Da das von uns nicht mal eben um die Ecke ist haben wir mal wieder die Langsamzeit ins Auto gepackt und eine zwei Tagestour draus gemacht… Kurzurlaub sozusagen. Auf dem Hinweg wollten wir nur an Crowdfunding- Ladesäulen laden. Wir lieben kleine Herausforderungen.
Anreise mit selbstgemachter Ladeinfrastruktur
Es ging von Gelting aus nach Neumünster zu Grafelstein und dann über Itzehoe nach Brunsbüttel. Wir wollten uns an einem Freitag nicht in den allgemeinen Stau um Hamburg einreihen. An Bord der neuen Fähre haben wir uns eine Stunde den Wind um die Nase wehen lassen. Klasse, die Fährverbindung gibt es seit August. Man kann sie sogar online über elb-link.de buchen, das erspart Wartezeiten, wobei wir keine hatten. Leider kann man das Elektroauto nicht an Bord aufladen, das wäre natürlich genial für die Fahrer. So sind wir dann zum Hotel Wattenkieker in Cuxhaven gefahren. Die Ladesäule war ja erst vor kurzem eingeweiht worden. Lecker Kuchen gegessen mit Blick auf das Watt, Menschen zu Fuß, auf Pferden oder auch auf Segways. Die Segways waren in einer kleinen Gruppe unterwegs, dadurch fielen sie sofort überall auf. Fortbewegung verändert sich. Was gestern noch neu und komisch war scheint normal zu werden. Weiter gings nach Bremen um bei Bernd in Oyten nochmal zu laden. Was das Pausieren so nett macht sind die netten Leute, der Kaffee und die daraus resultierende Entschleunigung, die man sich ja sonst oft vornimmt, aber nicht so recht gelingt. Vielen Dank an Robbi, der auf uns gewartet hat und Juana für den Kaffee. Nächster Halt: Landhaus Okelmann. Für uns mitten im Nichts ein großer Hof mit ganz vielen Eingängen. Natürlich habe ich erstmal den falschen genommen… die Futterei, lag wohl am Bauchgefühl. Schnell das schöne Zimmer bezogen, denn um 19 Uhr sollten wir uns alle im Dillertal zum Essen treffen. Spannend so viele neue Leute aus der Szene kennenzulernen. Interssanter Weise waren auch einige dabei, die wir schon an anderen Orten hätten treffen müssen/können zum Beispiel dem Weltrekord in Berlin oder beim Barbeque bei Tesla im Juni als wir mit der Wave dort waren. Hubert und seine Frau waren mit Ihren Twizys extra aus Köln nach Dille gekommen. Wahnsinn. Die Anreise beschreiben sie auf ihrem blog bandfire.net. Eine bunte Truppe waren wir schon aus allen Teilen Deutschlands, aber am nächsten Tag, dem eigentlichen Treffen war es noch besser.
Unterkunft mit Herz
Im Landhaus Okelmann habe ich Samstagmorgen das Café Heimatliebe erstmal genauer „inspiziert“. Wenn man selber ein Café betreibt schaut man natürlich mit anderen Augen und sieht die liebevollen, zeitintensiven Details, die uns Gästen den Aufenthalt so besonders machen. Noch schnell mit der netten Betreiberin, ausgetauscht und gefachsimpelt. Das Frühstück haben wir diesmal in guter Gesellschaft mit anderen E-Fahrern genossen. Hier kommt man gerne ein zweites Mal hin.
Treffen- Fachsimpeln- und mehr
Im Dillertal waren schon einige Fahrer eingetroffen und schon ging das „Ladebalett“ langsam los. Vom Tesla , Vw Golf, Nissan NeV200, Twizy, Motorrad… Es waren nachher an die 70 Fahrzeuge und es klappte alles reibungslos. Ein besonderer Hingucker war die umgebaute Tanksäule von Roland. Das ist natürlich der beste Fall: alte Dinge zu recyceln statt wegzuwerfen.
Nebem diesem magischen Anziehungspunkt waren es natürlich die Teslas, die Interessierte und auch die begleitende Presse in ihren Bann zogen.
Bei all den netten Leuten haben wir uns besonders gefreut Christian wiederzusehen. Wir hatten uns bei der Wave kennengelernt. Mit seinem Elektromotorrad , einer Zero, war er jetzt ganz aus Stuttgart angereist.
Austausch mal ganz intensiv
Punkt 11Uhr ging es dann los mit den Vortägen. Im ersten Vortrag erklärte uns Kai Fischer seine Version und Umsetzung von möglichst viel Energie- Autarkie und dem Weg weg von fossilien Energieträgern. Am besten ist die Energie, die man selber erzeugen kann, mit Wind oder Sonne ist egal, das sehen wir auch so. Roland und Bernd gestatteten uns dann im zweiten Vortag einen Einblick in die Crowdfundingboxen. Nach so viel Fachinformationen ging es dann im dritten Vortrag am Nachmittag um die Wave: einen Rückblick unserer Teilnahme- unterstüzt von Christian- und ein paar Informationen über die nächste Wave in 2016. Sie soll wahrscheinlich im norddeutschen Raum starten, von daher wäre eine breite Unterstützung für alle Teilnehmer der Wave 2016 einfach toll.
So allmählich löste sich der Kreis der Interessierten dann nach den Diskussionen auf und viele fuhren mit neuen Ideen nach Hause. Wir sind dann auch so gegen 18 Uhr wieder gen Ostsee. Diesmal allerdings mit der Ladesäule in Buchholz bei Famila und wieder in Neumünster. Natürlich hatten wir wieder die Glympse an um zu sehen, wo die anderen waren.
Danken muß man den Organisatoren für die gute Ladeinfrastruktur, den Vorträgen und dem ganzen Drumherum und dem Gasthof Dillertal, die so problemlos Zeitverschiebungen beim Essen etc. elegant gemeistert haben.
…wieder lauter elektrisch infizierte kennengelernt. Danke!
Ach ja und als Fazit: Ladepunkte der Crowdfundinginitiative sind sehr empfehlenswert, da meistens ein elektrisch begeisteter Mensch mit eigenem Elektroauto dahintersteht und dafür sorgt, das sie funktionieren.
Ein gelungener Kurztrip würde ich sagen.